Kompetenzgruppe Gesundheitsplanung, Systementwicklung und Versorgungsforschung
Koordinatoren: Stefan Mathis-Edenhofer, Gunter Maier
Gesundheits(struktur)planung (in der Folge kurz Gesundheitsplanung genannt) steht in Österreich unter normalen Umständen nicht allzu sehr im Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit, viele der Aktivitäten rund um dieses Themenfeld laufen im Hintergrund, der Begriff ist für viele schwer ein- und zuordenbar. Dennoch leistet die Gesundheitsplanung das, was für viele Österreicher selbstverständlich erscheint: sie sorgt für eine in ganz Österreich zugängliche, hochwertige Versorgung, die überall denselben Anforderungen entspricht.
Auch innerhalb der Public Health Community tauchen Fragen der Gesundheitsplanung sporadisch oder ausschließlich als Berührungspunkte großer Themenbereiche wie etwa Gesundheitsförderung und Prävention oder Gesundheitskompetenz auf.
Die Gesundheitsplanung ist allerdings ein zentraler Baustein der öffentlichen Gesundheit und geht weit über die Darstellung der aktuellen Verfügbarkeit von Bettenkapazitäten im intensivmedizinischen Bereich hinaus – die Entwicklungen rund um die COVID—19 Pandemie haben diesem Teilbereich der Strukturplanung ungewohnt hohe Aufmerksamkeit beschert.
Grundsätzlich umfasst die Gesundheitsplanung sämtliche Gesundheitseinrichtungen sowie das öffentlich finanzierte Leistungsangebot. Im Österreichischen Strukturplan Gesundheit (ÖSG) und den Regionalen Strukturplänen Gesundheit (RSG) sind die notwendigen Kapazitäten zur Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Gesundheitsleistungen hinterlegt. Dabei werden nicht nur die erforderlichen Kapazitäten in quantitativer Hinsicht, sondern auch die Kriterien zur Gewährleistung einer hohen Versorgungsqualität festgelegt. Die Grundlage für diese Arbeiten und Analysen ist die (planungsbezogene) Versorgungsforschung, in der umfassende Datengrundlagen (beispielsweise zu Demografie, Inanspruchnahme, Erreichbarkeiten etc.) herangezogen und sekundär aufgearbeitet werden, um den planungsrelevanten Bedarf festzustellen.
Die Kompetenzgruppe ist aus der Fachabteilung „Planung und Systementwicklung“ der Gesundheit Österreich Gmbh und dem ebenfalls an der GÖG verorteten Projekt „Versorgungsforschung“ hervorgegangen.
Ziel der Kompetenzgruppe ist es Themen der Gesundheitsplanung und der Versorgungsforschung verstärkt in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken, Potentiale und Synergien zwischen Fragestellungen der Gesundheitsplanung, Fragestellungen der Gesundheitsförderung und Prävention und Fragestellungen der Public Health aufzuzeigen und herzustellen, Stakeholder aus Wissenschaft und Praxis zu vernetzen sowie das Thema grundsätzlich zu positionieren und darüber zu informieren.
Die Kompetenzgruppe steht allen Interessierten offen, sie wird regelmäßig Beiträge im Newsletter der ÖGPH veröffentlichen sowie im Rahmen der Jahrestagung ein Symposium organisieren.