Liebe Public Health Community,
einer unserer langjährigsten Begleiter, Jürgen M. Pelikan, Gründungsmitglied und ehemaliger Vizepräsident der ÖGPH, ist letzte Woche im 84. Lebensjahr verstorben.
Jürgen Pelikan hat bis zuletzt national und international im Geiste von Public Health gewirkt und wird nicht nur als Mit-Begründer und Leiter des Ludwig-Bolzmann-Instituts (LBI) für Medizin- und Gesundheitssoziologie, als Fundamentleger der nationalen und internationalen Netzwerke Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen oder als österreichischer Pionier der Gesundheitskompetenz im kollektiven Gedächtnis der Public Health Community Österreich lebendig bleiben.
„Eine Medizin, die Laien verstehen: Davon würden Österreicher und Migranten gleichermaßen profitieren.“ sagte er mal in einem Interview. Dafür lebte und arbeitete er. Er war Träger des großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich für seine besonderen wissenschaftlichen Leistungen in den Bereichen Gesundheitssystemforschung, Qualitätssicherung, Organisationsentwicklung und Gesundheitsförderung im Krankenhaus und ganz besonders Gesundheitskompetenz.
Seine wissenschaftlichen Arbeiten zu Health Literacy gehören zu den meistgelesenen und meistzitierten Publikationen in diesem Bereich vor allem in Europa, aber auch weltweit. Diese Arbeiten erstrecken sich einerseits auf bevölkerungsweite Erhebungen der Gesundheitskompetenz in vielen verschiedenen europäischen Ländern wie Österreich, Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, Tschechien, aber auch Israel, Kasachstan, Russland, Taiwan und den USA. Vor allem werden die von Jürgen Pelikan federführend und in Kooperation mit der Weltgesundheitsorganisation und anderen großen Organisationen entwickelten Messinstrumente für Health Literacy (wie der HLS-19) der Public Health Community bleiben.
Ab Ende der 1970er bestimmte der interdisziplinär ausgebildete Jürgen Pelikan (Soziologe, Psychologe, Philosoph, Kunstgeschichtler, Organisationsentwickler, … ) wesentlich das akademische, wissenschaftliche und praktische Public Health Geschehen in Österreich und international mit. Er begann früh sich national und international zu vernetzen und bereitete so auch den Boden für die hiesige Public Health Szene mit Fokus auf Gesundheitsförderung (in Gesundheitseinrichtungen) und Gesundheitskompetenz.
Ganz im Sinne von Public Health verstanden als Verknüpfung von wissenschaftlichen, organisatorischen und politischen Anstrengungen mit dem Ziel, die Gesundheit der Bevölkerung zu fördern und die Gesundheitssysteme bedarfsgerechter zu gestalten, wird sein Name und sein Wirken als inspirierender Wissenschaftler, Visionär, Berater, Lehrender oder Manager untrennbar mit der ÖGPH verbunden bleiben.
Der ÖGPH Vorstand