hl_ephw

 

 

 

 

Die COVID-19-Pandemie fungiert im Zusammenhang mit Gesundheitskompetenz -wie auch es auch bei zahlreichen anderen Themen der Fall war- als Brennglas, das einerseits die Wichtigkeit des Themas aber andererseits auch die Defizite in diesem Bereich in den Fokus stellt.

Die bloße Anzahl der im Internet verfügbaren Gesundheitsinformationen und deren Quellen hat sich im Verlauf der Pandemie explosionsartig vergrößert, das digitale Informationsumfeld wurde wesentlich komplexer, als es ohnehin schon war. Griebler et al. geben in Ihrer Arbeit „Steht alles im Internet! Ergebnisse zur digitalen Gesundheitskompetenz der Österreicher:innen“ einen Einblick, wie es um die digitale Gesundheitskompetenz der Österreichischen Bevölkerung zu Beginn der Pandemie bestellt war.

Das Informationsbedürfnis der Menschen ist im Verlauf der Pandemie erheblich gestiegen. Sie sehen sich mit Herausforderungen und Hindernissen konfrontiert, wenn sie versuchen, für sie relevante Informationen zu finden, Informationen kritisch zu reflektieren und Informationen zu nutzen, um in ihrem täglichen Leben Gesundheitsentscheidungen zu treffen.

In dieser globalen Krise sind verlässliche und vertrauenswürdige Informationen der Schlüssel, damit die Menschen Empfehlungen verstehen und wissen, was sie tun können, um sich und andere zu schützen. Es ist äußerst wichtig, dass Informationsentwickler und -anbieter leicht auffindbare, leicht zugängliche, leicht verständliche und leicht zu nutzende Informationen bereitstellen.

Laryn McLernon und Verena Knoll beschäftigen sich in Ihren Beiträgen „Semiotic Landscapes in Times of the Pandemic: Reflections on Merging Sociolinguistic and Health Communication Curricula in Summer Semester 2021“ und „Improving Health Literacy Training and Communication Competencies for Health Professionals in Austria and Canada: A Comparative Study“ mit den Schnittstellen zwischen Kommunikationswissenschaft, Linguistik, Gesundheit, und Gesundheitskompetenz und versuchen darin neue Wege für verständliche und effiziente Kommunikation von Gesundheitsinformationen abzuleiten.  

Schiffler et al. fokussieren ihrem Beitrag „Co-Design des Health Navigator Modells für Österreich: das CANCERLESS Projekt“ auf die Beseitigung allgemeiner Hindernisse für die Gesundheitsversorgung obdach- und wohnungsloser Menschen, die oft auch mit einer unzureichenden Gesundheitskompetenz in Zusammenhang stehen bzw. mit mangelnden zugänglichen und verständlichen Informationsangeboten für diese Gruppe, die im speziellen von der Pandemie betroffen waren.

Gesundheitskompetenz, also die Fähigkeit, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und anzuwenden, ist für die Bevölkerung wichtiger denn je, um sich in diesen Informationsumgebungen zurechtzufinden und Gesundheitsinformationen als Grundlage für ihr Verhalten zu nutzen. Das gilt auch für Themen Abseits des pandemischen Geschehens. Inanna Reinsperger und Lucia Gassner vergleichen „nationale Strategien zu Prävention und Management nicht-übertragbarer Krankheiten in ausgewählten Ländern“, bei denen die Steigerung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung u.a. ebenfalls im Fokus steht.

Schließlich zeigen Straßmayr et al. sowie Sator et al. in ihren Arbeiten „Von Daten zu Taten – Empfehlungen zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz“ bzw.  „Alles klar? Zum aktuellen Stand der kommunikativen Gesundheitskompetenz in Österreich“ welche konkreten Maßnahmen es auf Grundlage der Ergebnisse der Österreichische Gesundheitskompetenz‐Erhebung zu setzen gilt sowie wie eine Verbesserung der Gesprächsqualität in Patient:innengesprächen erreicht werden kann.